Isoxazoline sind in vielen Antiparasitaria enthalten. Zu erkennen sind sie an den Wirkstoffbezeichnungen mit der Endung -laner (Sarolaner, Afoxolaner, Fluralaner etc.).

Wie wirken diese Stoffe?
Egal, ob sie als Spot on (auf die Haut getropft) oder in Tablettenform gegeben werden, müssen sie sich im Körper des Tieres verteilen.
Das heißt, das Medikament reichert sich im Körper und dort besonders im Fettgewebe und Bindegewebe an.
Zecke, Flöhe und Mücken müssen ausnahmslos stechen beziehungsweise beißen, umd dann mit dem Blut aus dem Tier das Gift aufzunehmen.
Somit muss der Wirkstoff die gesamte Zeit im Tier sein.
Es sind dann Nervengifte, die die Parasiten töten. Zecken werden meistens nicht gefunden, weil diese sich nicht mehr voll saugen können.
Auch jeder Floh muss beißen, um zu sterben. Deshalb sind es keine sehr wirksamen Medikamente gegen Flohbißallergien.
Keines dieser Medikamente hat eine repellierende Wirkung. Keines tötet die Parasiten bevor sie zum Stechen kommen.

Wie ist es mit dem Schutz gegen übertragbare Erkrankungen?
Leider bieten diese Wirkstoffe gegen einige Erreger, die durch die Parasiten übertragen werden keinen Schutz.
Herzwurm, Leishmaniose, Babesiose, Anaplasmose, Borreliose und andere können schon beim Biss übertragen werden.
Allerdings unterschiedlich schnell.

Was ist mit den viel diskutierten Nebenwirkungen?
Hier muss man sehr vorsichtig sein. Da wir die Medikamente nur extrem vorsichtig einsetzen, haben wir noch bei keinem Patienten irgendwelche neurologischen Probleme gesehen.
Ganz vereinzelt gab es nach der Tablette mal Durchfall.
Also sich bitte nicht aus den unterschiedlichen Foren und Social Media Kanälen verunsichern lassen.
Allerdings sind wir von Stoffen, die lange im Tier bleiben nicht wirklich begeistert. Es kann eben auch zur Anreicherung im Gewebe des Tieres kommen. Wir selbst hatten mehrfach eine längere Wirkung als die 1 oder 3 Monate Wirkung bei behandelten Tieren bemerkt.
Und obwohl wir wahrscheinlich viel einfacher mit dieser Gruppe Geld verdienen können, werden wir sie nur sehr begrenzt empfehlen.

Wann soll denn nun Bravecto® und Co eingesetzt werden?
Bei Katzen:
wenn die Katze häufig Zecken hat, macht es Sinn. Sind allerdings nur Flöhe das Problem, raten wir davon ab.
Bei Hunden:
Es gibt Hunde, die auf die Spot on Präparate mit Hautreaktionen oder Juckreiz reagieren können, obwohl der Wirkstoff nicht in die Haut einzieht. In solchen Fällen kommt man zum Schutz gegen Zecken, Flöhen etc. nicht um diese Wirkstoffe herum.
Wenn im Haushalt Kinder leben, die nicht 2 bis 3 Tage vom intensiven Schmusen mit dem Hund abgehalten werden können…auch dann.
Die häufigste Anwednung bei uns sind bestimmte Milbenerkrankungen und dort wirkt diese Wirkstoffgruppe hervorragend. Es reicht dann aber auch meist eine Anwendung.

Zusammenfassung:
Außer bei den oben genannten Anwendungsbeispielen empfehlen wir die Isoxazoline nur ungern.
Und wenn Sie diese verwenden bitte maximal 6 Monate im Jahr, um den Körper in der anderen Zeit wieder etwas „Erholung“ zu gönnen.